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"Das Weltall und das Universum haben eine unglaubliche Faszination!"

Der “Tag der kleinen Forscher" begibt sich in diesem Jahr aufs “Abenteuer Weltall”. Auf unserer Reise durchs Universum sprechen wir mit Experten und Expertinnen, etwa mit der angehenden Astrophysikerin Christine Freitag. Sie studiert aktuell im Master an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und steht kurz vor ihrem Abschluss. Woran sie forscht und was für sie die Faszination Weltall ausmacht, erzählt sie uns im Interview.

Das Interview im Wortlaut:

Du bist angehende Astrophysikerin und studierst aktuell Master im Master an der LMU. Wenn dich ein Kind fragen würde, was eine Astrophysikerin macht, was sagst du dann?

Christine Freitag: Ganz allgemein kann man sagen, dass Astrophysikerinnen und Astrophysiker das Universum erforschen. Sie erforschen die Sterne, die Planeten, Monde, die Kometen, alles, was da draußen ist und versuchen herauszufinden, wie diese Dinge entstanden sind, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und wie sie sterben. Man untersucht aber auch größere Strukturen wie Galaxien oder Galaxienhaufen, schaut wie sich diese Strukturen bilden und wie sie sich verändern und Objekte in ihrer Nähe beeinflussen.

Gab es bei dir ein Schlüsselerlebnis als Kind oder eine Situation, in der du das Universum un die damit verbundene Begeisterung für dich entdeckt hast?

Christine Freitag: Ich habe bereits als Kind gern die Sterne angeschaut und ich erinnere mich an einen Abend, als ich aus dem Fenster schaute und dachte, ich könnte jetzt versuchen, die ganzen Sterne zu zählen, die in diesem Fenster sind. Ich hatte gehört, dass es viel zu viele Sterne gibt, als dass man sie zählen könnte. Aber ich dachte in diesem Fensterausschnitt sind ja nicht so viele. Ich habe angefangen zu zählen, immer mehr Sterne entdeckt und es ziemlich schnell wieder aufgegeben. Das hat mich sehr beeindruckt, dass so viele Sterne in diesem kleinen Ausschnitt zu finden waren.

Was fasziniert dich an der Astrophysik besonders?

Christine Freitag: Ich finde besonders faszinierend, wie viel man schon über alles, was da draußen ist, herausfinden konnte. Und zwar nur, indem Menschen den Himmel beobachtet haben. Wir können nicht zu den Sternen oder Galaxien reisen und uns anschauen, wie diese aussehen. Alles, was wir haben, ist das Licht, das sie aussenden und wir können versuchen durch dieses Licht etwas herauszufinden.

Was glaubst du, wie kann man bei Kindern die Begeisterung für das Universum, die Sterne, die Planeten wecken?

Christine Freitag: Eines der einfachsten und trotzdem sehr beeindruckenden Dinge ist es, wenn man einen wirklich schönen Sternenhimmel sieht. Wenn man mit Kindern aus der Stadt rausfährt an einen Ort, an dem es wirklich dunkel wird und in einer klaren Nacht einfach mal nach oben schaut und die Sterne, die Milchstraße, diesen wunderschönen Ausblick bewundert. Ich glaube, dass es nicht schwierig ist, Kinder für Astronomie zu interessieren, weil das Universum und das Weltall generell eine unglaubliche Faszination haben.

Woran arbeitest du im Rahmen deines Studiums gerade?

Christine Freitag: Für meine Masterarbeit suche ich nach neuen Planeten. Aber nicht nach Planeten, die wie die Erde, Mars oder Jupiter die Sonne umkreisen, sondern nach Planeten, die um andere Sterne herumkreisen. Ich versuche aus der Bewegung, die dieser Stern macht, während der Planet um ihn herumkreist, etwas über den Planeten rauszufinden. z.B. wie groß oder schwer der Planet ist.

Hast du schon einen Planeten gefunden, wenn du entsprechend untersuchst?

Christine Freitag: Es gibt zwei Planeten, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, dass es wirklich Planeten sind und nicht irgendetwas anderes, die ich jetzt gerade noch genauer untersuche.

Das heißt, du bist womöglich die Erste, die auf eine oder zwei neue Planeten gestoßen ist?

Christine Freitag: Ganz so ist es leider nicht. Die erste Möglichkeit, dass um diese beiden Sterne Planeten kreisen könnte, hat der Test-Satellit entdeckt. Er hat die Sterne schon längere Zeit beobachtet und ich habe mir die beiden möglichen Kandidaten rausgesucht und untersuche nun weiter.

Wie geht es nach deinem Abschluss für dich weiter? Hast du schon einen Plan?

Christine Freitag:  Nach dem Master werde ich erstmal weiter an der Uni bleiben. Ich habe hier bereits eine Halbzeitstelle und helfe für das “Jahr der Wissenschaft” einige verschiedene Programme zu koordinieren. Das geht bis zum Ende des Jahres und dann schaue ich weiter.

Könntest du dir vorstellen, Astronautin zu werden? Wäre das was für dich?

Christine Freitag: Nein, das ist nichts für mich. Ich möchte lieber hier auf der Erde bleiben.

Vielen Dank,  dass du dir Zeit genommen hast!