Kettenreaktion - Energie in Bewegung
Eine rollende Murmel, eine Reihe kippender Dominosteine, ein Gummiband, das sich löst und ein Spielzeugauto startet – Energie verschwindet nicht, sie ändert nur ihre Form. Welche Bewegungen können miteinander verbunden werden? Baue mit den Kindern eine eigene Kettenreaktion und beobachtet zusammen, wie die Energie von einem Element zum anderen wandert.
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© Stiftung Kinder forschen
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© Stiftung Kinder forschen
Du brauchst:
Alter: Keine Begrenzung
Zeitbedarf: 30 min bis unbegrenzt
Material
Für den Einstieg: Dominosteine oder schmale Bauklötze
Für den Bau eigener Kettenreaktionen: Gestaltungsmaterial und Spielzeuge aller Art, z. B. Papprollen, Trinkhalme, Bindfäden, Murmeln, Spielzeugautos, Holzeisenbahn, Xylophon.
So funktioniert's:
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Haben die Kinder schon einmal gesehen, wie eine Reihe von Dominosteinen nacheinander umkippt? Probiert es selbst aus: Stellt Dominosteine oder schmale Bauklötze hochkant in einer Linie auf und stoßt den ersten an. Was passiert? Lass die Kinder ihre Beobachtungen beschreiben: Wie sieht die Bewegung aus und wie setzt sie sich fort? Und wie kommt es, dass Steine umfallen, die wir gar nicht berühren?
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Mit dem Umkippen des ersten Dominosteins startet eine sogenannte Kettenreaktion: ein Anfangsereignis löst viele weitere Ereignisse aus. Eure eigene Kettenreaktion könnt ihr jetzt verändern und ergänzt, z. B. die Dominosteine z. B. als Kurve anordnen oder eine Verzweigung einbauen. Der letzte Stein könnte beim Umkippen noch etwas Besonderes bewirken, z. B. ein Spielzeugauto anstoßen, das daraufhin losrollt. Für einen raffinierteren Start stoßt ihr den ersten Stein nicht mit dem Finger um, sondern mit einer Murmel, die ihr durch eine Pappröhre sausen lasst.
Welche Elemente und Bewegungsformen möchtet ihr noch in eure Kettenreaktion einbauen? Hier findet ihr ein paar Materialvorschläge:
- Strecken überwinden: Murmeln, kleine Bälle, Spielzeugautos oder Holzeisenbahnen, Pappröhren, Lineale.
- Richtungsänderungen: Dominosteine in Kurven stellen, kurvige Holzeisenbahnschienen, Schläuche.
- Rampen und Podeste: Pappe, Behälter, Legosteine, Holzspieße.
- Befestigungen: Klebeband, Gummibänder, Bindfaden, Knete.
Besondere Effekte: Glöckchen wird angestoßen; Murmel kullert über ein Xylofon, heliumgefüllter Luftballon steigt in die Höhe.
Tipp:
Plant vorab: Was startet eure Kettenreaktion, womit endet sie, und was passiert zwischendurch? Geht beim Bau Schritt für Schritt vor und testet nach jeder Erweiterung oder Änderung, ob alles funktioniert. Erst dann ergänzt ihr weitere Teile. Ihr könnt auch in kleinen Gruppen arbeiten und einzelne Module bauen, die ihr zum Schluß zu einer großen gemeinsamen Kettenreaktion zusammenfügt. -
Kettenreaktionen begegnen uns überall im Alltag. Viele technische Vorrichtungen funktionieren nach diesem Prinzip, zum Beispiel Treteimer oder Toilettenspülungen. Man drückt, zieht oder bewegt etwas an einer Stelle, und an ganz anderer Stelle geschieht etwas. Die anfängliche Energie wird dabei in unterschiedliche Bewegungen umgewandelt – etwa in Rollen, Kippen oder Fallen. Manche Kettenreaktionen führen auch zu anderen Wirkungen, etwa Geräusche oder Lichteffekte.
Auch in der Natur gibt es Kettenreaktionen, beispielsweise bei Lawinen: Ein kleines Schneebrett rutscht ab und reißt immer größere Mengen Schnee mit. Selbst im sozialen Miteinander erleben wir Kettenreaktionen, wenn ein Mensch gähnt, beginnen andere mitzugähnen, und eine La-Ola-Welle beim Fußball wandert durch die Bewegung vieler Zuschauer:innen durchs ganze Stadion.